Ägyptische Baumwolle
Hochwertige Fasern für ausgezeichnete Textilprodukte
Wir bei FRIEBA verarbeiten in unseren Flecht- Häkel- und Webartikeln ausschließlich ägyptische Baumwolle, die sich unter anderem durch ihre feine, aber sehr strapazierfähige Struktur auszeichnet. Den letzten Schliff bekommen unsere Garne durch aufwendige Veredelungsverfahren wie Mercerisieren und Kardieren.
Die echte ägyptische Baumwolle glänzt vor allem durch ihre Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit.

Echte ägyptische Baumwolle – oder auch Giza-Baumwolle, abgeleitet von der weltbekannten Begräbnisstätte Gizeh, die im Anbaugebiet liegt – ist ein besonders edles Material. Die aus ihr gesponnen Garne sind ausgesprochen fein, weich und vor allem strapazierfähig, was alle aus Giza-Baumwolle gefertigten Artikel überaus langlebig macht. Nicht umsonst gilt die Premium-Baumwolle aus Ägypten als eine der feinsten, begehrtesten und zugleich teuersten Baumwollsorten der Welt. Trotz ihrer vielen Vorzüge ist die Produktionsmenge der Giza-Type-Baumwolle aufgrund der hohen Anforderungen an Bodenbeschaffenheit und Klima sehr gering. Sie macht nur einen geringen Prozentsatz der weltweiten Baumwollproduktion aus. Ihr Marktanteil liegt bei unter 5 Prozent.

Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Strapazierfähigkeit ist sie auch robuster gegenüber Spannungen, was sie besonders gut für die Produktion von Flechtartikeln wie Paspeln, Kordeln oder Tressen macht. Deshalb verwenden wir bei FRIEBA ausschließlich die hochwertige ägyptische Baumwolle zur Herstellung unserer Produkte.

Was macht ägyptische Baumwolle so besonders?

Der Grund für die im Vergleich zu anderen Baumwollarten hohe Festigkeit der Giza-Baumwolle lässt sich in erster Linie auf die langen Fasern (Stapellänge) zurückführen. Und die bildet die Pflanze nur unter optimalen Bedingungen aus. Das subtropische Klima in den Anbaugebieten Ägyptens ist dafür perfekt geeignet. Die Länge der Baumwollfasern bestimmt, wie fein ein Garn gesponnen werden kann, ohne an Festigkeit einzubüßen. Garne, die zu 100 Prozent aus ägyptischer Baumwolle produziert sind, sind besonders fest und die aus ihr hergestellten Artikel sehr belastbar.

Außerdem nimmt ägyptische Baumwolle Flüssigkeit ausgesprochen gut auf. Das ermöglicht es, Garne mit satteren, leuchtenderen und widerstandsfähigeren Farben zu produzieren. Die hohe Saugfähigkeit ist auch ein Vorteil für den Einsatz in diversen Bekleidungstextilien. 

Was ist die Stapellänge?

In Ägypten wird hauptsächlich die Langstapel (LS) und Extra Langstapel (ELS) Baumwolle angebaut, die u.a. für die feinen Mako-Stoffe verwendet wird. Langstapel-Baumwolle hat eine Faserlänge zwischen 27 und 34 Millimetern. 

Die gewöhnliche – und weltweit am meisten verbreitete Baumwolle – hat hingegen eine mittlere Stapellänge von 20 bis 28 Millimetern. Die Kurzstapel-Baumwolle mit unter 20 Millimetern Faserlänge ist die günstigste Baumwolle. 

Extra Lange Stapellänge (> 35 mm):
Herkunft Ägypten, Peru, USA

Lange Stapellänge (27–34 mm):
Herkunft Ägypten, Sudan, Peru, USA, Indien 

Mittlere Stapellänge (20–28 mm):
Herkunft USA, Türkei, Brasilien     

Kurze Stapellänge (< 20 mm):
Herkunft Ostasien (China, Indien, Pakistan) 
 


Veredelung der Rohbaumwolle

Durch die Veredelung wird nicht nur die Qualität der Baumwolle erhöht, sie dient auch der Vorbereitung zum Spinnen. Die Baumwollballen werden in einer riesigen Anlage gereinigt. Wachs-, Eiweiß-, Blätter- und Pflanzenreste der Baumwolle werden entfernt. Was übrig bleibt, ist die Zellulose, die schließlich gebleicht wird und später die Basis der Garnherstellung bildet. 

Was heißt mercerisieren?

Ein weiteres Verfahren der Baumwollveredlung ist die Mercerisierung (oder Merzerisierung). Dieses Veredelungsverfahren ist nach dem englischen Chemiker John Mercer benannt und dient der Verbesserung der Garneigenschaften und dem Glätten der Faserwindungen. Die Baumwolle wird dabei mit Lauge behandelt und gespannt. Dadurch lassen sich nicht nur festere und dünnere Garne herstellen, sondern auch zusätzlich der Glanz, die Farbaufnahme, Elastizität und Festigkeit der Baumwolle verbessern. 

Diese Strukturveränderungen führen insgesamt zu seidenartigem, waschbeständigem Glanz, einer höheren Festigkeit und besserer Dimensionsstabilität. Dank der besserer Färbbarkeit wird außerdem weniger Farbe benötigt.


Durch diverse Veredelungsverfahren wird aus der Rohbaumwolle ein qualitativ hochwertiges Naturprodukt.

Was ist kardieren?

Nach der Mercerisierung wird unsere Baumwolle kardiert. Das heißt, die Baumwolle wird geordnet und parallel auf eine Walze mit vielen kleinen Drahthäkchen gespannt und verzogen. Durch das Kardieren werden die Fasern der Baumwolle in eine Richtung ausgerichtet und gleichzeitig von kurzen Fasern und Verschmutzungen befreit. Das Resultat ist ein feiner, weicher Vlies, der nun entweder zu einem kardierten Garn gesponnen oder durch Kämmen der Wolle weiter veredelt werden kann. 

Warum wird Baumwolle gekämmt?

Das Kämmen ist ein weiterer wesentlicher, jedoch nicht notwendiger Schritt der Baumwollveredelung. Die Qualität der Baumwolle kann durch das Kämmen nochmals erheblich gesteigert werden. Je öfter die Baumwolle gekämmt wird, desto feiner und reiner wird das Garn, das später aus ihm gesponnen werden kann. Bei dem Prozess des Kämmens werden die längsten Fasern der Baumwolle nochmals von den kurzen getrennt. Zusätzliche Verunreinigungen werden herausgelöst. Langstapelige und extralangstapelige Baumwollen werden häufig mehrmals gekämmt. Diese Baumwolle bezeichnet man auch als supergekämmte Baumwolle. Das Garn, das aus der einmalig gekämmten Baumwolle hergestellt wird, bezeichnet man als kardiertes Garn.