HISTORIE
TEXTILTRADITION AUS DEM BERGISCHEN LAND
Wuppertal war Mitte des 19. Jahrhunderts eines der Zentren der europäischen Textilindustrie und kann auf eine lange und glorreiche Geschichte zurückblicken. FRIEBA ist ein Teil davon.

Unser Unternehmensstandort ist bei Weitem kein Zufall. Schon aus historischen Gründen. Die Region im Tal der Wupper war einst eines der größten Wirtschaftszentren des europäischen Kontinents und eine der ersten Industrieregionen Deutschlands. Die Herstellung von Textilien und deren Bleichung ist hier seit dem Jahr 1450 belegt. Das Bleichen der Garne mit Wupperwasser auf den Talwiesen und das anschließende Färben begründete die Entwicklung einer erfolgreichen und vielfältigen Textilindustrie.


FRIEBA-Messestand Pirmasens, ca. 1955

Barmer Artikel

Die begehrten Erzeugnisse aus der Region wurden unter dem bis heute geläufigen Sammelbegriff „Barmer Artikel“ in alle Teile der Welt verschifft. Dazu zählten unter anderem Bänder, Kordeln, Litzen, Klöppelspitzen und zahlreiche andere Produkte. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand in Barmen die Flechterei als eigener Industriezweig. Zu den ersten Flechtartikeln gehörten Schnürriemen, die zunächst mit der Hand und später auf Klöppelmaschinen gefertigt wurden. Die Barmer-Textilmaschinenindustrie entwickelte im Laufe der Zeit spezielle Klöppel- und Flechtmaschinen, die alle möglichen Garnarten verarbeiten konnten.

Carl Johann Friedrich, der Unternehmensgründer von FRIEBA, war gelernter Maschinenschlosser, ein cleverer Geschäftsmann und ein leidenschaftlicher Tüftler. Etliche Patente hat der 1887 geborene Barmer im Laufe seines Lebens angemeldet. Als er sich im Alter von 32 Jahren dazu entschloss, die Riemendreherei Wilh. & Rud. Müller zu übernehmen, verfügte er bereits über zahlreiche Geschäftskontakte in der Textilbranche. Das zunächst als „Maschinenfabrik Carl Friedrich in Barmen“ eingetragene Unternehmen lässt er 1925 in „Textilwerk Carl Friedrich Barmen“ umschreiben. Der heute bekannte Markenname FRIEBA ist eine Abkürzung seines Familiennamens und des damaligen Standortes in Barmen (FRIEdrich BArmen). 


Erfolge im Export

In erster Linie produziert Carl Friedrich in seiner Fabrik textile Schnürriemen, Tressen, Borden, Lacklitzen, Lederriemen, Sandalettenriemen und weitere Halbfabrikate, die größtenteils in der Schuhproduktion zum Einsatz kommen. Mit großem Erfolg: Bereits 1929 exportiert FRIEBA rund 20 Prozent der gesamten Produktion ins Ausland. Auch auf der 1955 gestarteten Internationalen Schuhmesse in Pirmasens (IMS), Rheinland-Pfalz, ist FRIEBA präsent. 

Die schwierige Nachkriegszeit übersteht das Unternehmen ohne größere wirtschaftliche Einbrüche. Das ist nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass man mit einer vergleichsweise geringen Anzahl an festangestellten Fachkräften arbeitet. Ein Großteil der Produktion übergibt Friedrich an Heimarbeiter in der Region.


Ingeborg Markowski und Carl Friedrich vor ihrem Wohnhaus.

Neue Wege in der Textilproduktion

Im Juni 1970 verstirbt der Gründer und vererbt die Firma seinen beiden Enkelinnen Ingeborg Markowski und Annegret Jarminowski, nach denen auch die anschließend gegründete MAJA-Beteiligungsgesellschaft benannt wird. Geschäftsführer der neuen GmbH & Co. wird der seit 1967 im Betrieb tätige Jürgen Solenski. Die Band- und Flechtindustrie ist zu dieser Zeit im Wandel. Die einst auf die reine Zulieferung von Artikeln beschränkte Branche erlebt das Aufkeimen eines neuen Selbstbewusstseins. Veränderte Produktionsprozesse in der Schuhproduktion machen Halbfabrikate überflüssig. Das fordert den Innovationsgeist der Branche.

Auch bei FRIEBA geht man neue Wege und orientiert sich mehr und mehr an der Bekleidungsindustrie. Man agiert nun als Partner und wird auch als solcher wahrgenommen. Das eigenständige Design und die kreative Zusammenarbeit mit den Kunden werden zu einem wichtigen Bestandteil der Arbeit. Jürgen Solenski führt FRIEBA in diese neue Ära. Unter anderem veranlasst er, dass FRIEBA ab etwa Mitte der siebziger Jahre an der Interstoff Frankfurt teilnimmt. 


Uwe Hein ist seit Januar 2004 Geschäftsführer von FRIEBA

Munich Fabric Start und Première Vision

In den Jahren darauf gehören die Messeteilnahmen fest zum Start in die jeweilige Saison. Ab Herbst 1996 wechselt das Unternehmen von der Interstoff zur neu ins Leben gerufenen Munich Fabric Start. Die damals mit nur 50 Ausstellern gestartete Messe ist heute mit rund 950 internationalen Teilnehmer zu einer der wichtigsten Modemessen in Europa. Ab 1997 ist FRIEBA zusätzlich auf der Première Vision in Paris (damals Mod’Amont) vertreten. 

Seit Januar 2004 lenkt Uwe Hein als Geschäftsführer die Geschicke des Unternehmens. In den folgenden Jahren wird die Präsenz im europäischen Raum durch neue Vertretungen Schritt für Schritt ausgebaut. Mit Vertretungen in Deutschland sowie in den Ländern Österreich, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Portugal und Spanien können wir unseren Kunden heute eine flächendeckende und standortnahe Beratung anbieten. Der europäische Export macht inzwischen einen Anteil von rund 60 Prozent des Gesamtgeschäfts aus. Auch ferner gelegene Orte wie Peru, Mexiko, Neuseeland oder China beliefern wir immer wieder.